Guglielmo Plüschow – Ein Photograph aus Mecklenburg in Italien
Guglielmo Plüschow ist ein Verwandter von Wilhelm von Gloeden, was man den Fotos auch ansieht. Beide waren Cousins. Um 1900 kamen Aktfotos in Mode. Vor allem in Italien wurden vorwiegend Jungen und Männer fotografiert, stets romantisch verklärt mit Anleihen aus der Antike. Nackte Jungen und Männer stehen zwischen alten Ruinen, tragen Lorbeerblattkränze und sonstige kleine Accessoires.
Wilhelm vom Gloeden war der bekannte Vertreter dieser Fotografengattung. In seinem Schatten stand Guglielmo Plüschow, wie er sich selbst nannte. In Wirklichkeit hieß er Wilhelm Plüschow. Er erreichte nie die Berühmtheit seines Cousins, sein Werk sollte dennoch gewürdigt werden.
Das Buch „Guglielmo Plüschow (1852-1930): Ein Photograph aus Mecklenburg in Italien“ ist 1995 erschienen. Auf 76 Seiten wird sein Querschnitt seines Schaffens gezeigt. Vornehmlich junge Männer und Frauen sind zu sehen. Vereinzelt werden auch Jungen und Mädchen romantisierend dargestellt.
Ulrich Pohlmann stellt in einem Begleittext den Fotografen und sein Schaffen vor. Der Begleittext gibt interessante Einblicke in die Art und Weise, wie man künstlerisch aber auch technisch neue Zugänge zur Aktfotografie fand.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, dass spannende Einblicke in die Aktfotografie um 1900 gibt und einen zu Unrecht vergessenen Fotografen vorstellt.